Auf dem Radweg nach Triest: Von der Lagune zur Grandezza – Grado bis Triest, eine Seebriese-Saga
Wenn man morgens in Grado aufwacht und die Salzluft schnuppert, spürt man schon die Vorfreude auf diesen letzten Abschnitt. Und es gibt eine wundersame Heilung, meine RX 100 funktioniert wieder. Ich habe sie noch einmal ausprobiert, bevor ich sie wegpacken wollte und schwups hat sie wieder funktioniert, anscheinend ist sie zu heiß geworden. Gespürt habe ich zwar nichts, aber was weiß man schon.
Die kleine Insel lässt man mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück, denn vor uns liegt eine Strecke, die so viel Abwechslung bietet – von flachen Lagunenwegen bis zu atemberaubenden Klippenpfaden, die direkt ins Herz Triests führen. Das ist keine einfache Fahrt, das ist eine echte Entdeckungstour! Allerdings haben wir Gegenwind und Seitenwind, der teilweise wirklich böig ist und die Räder fast umbläst.





Entlang der Küste: Wo sich Industrie und Idylle treffen















Der Start von Grado aus ist noch herrlich flach, oft radelt man auf dem Damm durch die Lagunenlandschaft. Links und rechts glitzert das Wasser, Möwen kreischen, und man hat das Gefühl, über das Meer zu schweben. Ein paar Kilometer weiter, und man sieht die ersten Ausläufer von Monfalcone. In einer kleinen Strandbar bei Monfalcone, bei Marina Julia, machen wir eine Pause. Gleich bei den Mobilhomes, leider den Namen nicht notiert, aber sehr nett – bis auf den Wind.
Ja, hier gibt’s große Werften, und der Anblick der riesigen Kreuzfahrtschiffe in Bau ist schon beeindruckend – eine ganz andere Art von „Industrie-Romantik“, die man so nicht erwartet. Aber keine Sorge, das hält nicht lange an, und bald tauchen die nächsten Highlights auf, die das Radlerherz höherschlagen lassen. Leider verlieren wir wieder mal den Radweg bzw. gibt es keinen und wir fahren einige Zeit neben der Schnellstraße, was weniger lustig ist.
Historische Höhepunkte mit Meerblick: Duino und Miramare
Der Weg führt näher an die Küste, und plötzlich taucht er auf: das majestätische Schloss Duino. Wir waren erst vor kurzem hier, Fotos und Bericht verlinke ich unten.
Und dann, kurz vor Triest, kommt das Sahnehäubchen: das Schloss Miramare. Es ist, als ob ein Märchenschloss direkt ans Meer gebaut wurde! Weiß leuchtet es vor dem tiefblauen Wasser, umgeben von einem üppigen Park. Erbaut von Erzherzog Maximilian von Habsburg und seiner Frau Charlotte, ist es ein Zeugnis einer tragischen Liebe und imperialer Träume.



Ankunft in der Grandezza: Triest, die Stadt des Windes
Der letzte Abschnitt nach Triest führt durch die Vororte, und langsam spürt man das pulsierende Leben der Großstadt. Und dann ist sie da, Triest! Diese Stadt ist einfach einzigartig, eine Mischung aus Mittelmeer-Flair und k.u.k.-Eleganz, mit einem Hauch von Bohème.
Man rollt direkt auf die Piazza Unità d’Italia zu, einen der größten und schönsten Plätze Europas, der sich direkt zum Meer öffnet. Das ist ein Anblick, der einem den Atem raubt – die prächtigen Paläste, der weite Blick aufs Wasser, und immer dieser ganz besondere Wind, die Bora, die Triest so unverwechselbar macht. Hier fühlt man sich sofort wie in einem alten Schwarz-Weiß-Film!











Triest ist perfekt, um den Radweg stilvoll ausklingen zu lassen. Man kann durch die Gassen der Altstadt schlendern, einen der berühmten Kaffeehäuser besuchen (die Kaffeekultur hier ist legendär!) oder einfach am Molo Audace spazieren und den Schiffen zusehen.
Unser Hotel ist mitten in der Stadt in einem Altbau, sehr schön, 10 Gehminuten vom Zentrum. Aber die Räder muss ich 4 Stockwerke nach oben tragen. In der Lobby dürfen wir sie abstellen. Das Zimmer selbst ist extrem schön und modern eingerichtet.
Den Titel Stadt des Windes trägt Triest nicht umsonst, auch hier bläst der Wind und es wird schnell ungemütlich im Freien. An der Mole wuseln die Touristen und die Crewmitglieder der Aida, die dort vor Anker liegt.
Diese Etappe ist wirklich ein fulminanter Abschluss für den Alpe Adria Radweg – von der stillen Lagune zur lebhaften Metropole, gespickt mit royaler Geschichte und atemberaubenden Küstenpanoramen. Ein unvergessliches Erlebnis!






Wie man merkt, sind die Fotos diesmal wenig bearbeitet, da einfach zu zeitaufwendig, während der Tour.
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