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Auf den Spuren der Parenzana: Von Buje nach Vižinada– durch das Herz Istriens mit Schwierigkeiten

Mittlerweile, sind die Beine schon warmgeradelt bzw. auch schon müde nach den letzten 4 Etappen? Aber, jetzt tauchen wir ein ins absolute Herz Istriens, in den hügeligen, grünen, rotbraunen Teil, wo der Radweg seinen Charakter so richtig entfaltet.

Von Buje nach Vižinada das ist kein einfaches Dahingleiten, das ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle, 50 km bergauf und bergab, die meiste Zeit auf Schotter!

Auf und Ab im Herzen Istriens: Von Buje nach VižinadaEine Hügelkuppen-Romanze

Nach einem sehr guten Frühstück in der Casa Romantica in Buje, geht’s los.

Und gleich vorweg: Wer gedacht hat, die Parenzana sei nur ein gemütliches Radeln, wird hier eines Besseren belehrt! Die ersten Kilometer aus Buje raus sind ein sanftes Auf und Ab, und man merkt schnell, dass man sich jetzt mitten im „echten“ Istrien befindet. Die Luft ist klar, der Duft von Pinien und der rotbraunen Erde liegt in der Nase, und die Landschaft wird immer dramatischer. Links und rechts ziehen sich endlose Reihen von Weinreben und knorrigen Olivenbäumen über die Hügel – das ist Istrien, wie es leibt und lebt!

Grožnjan: Das Künstlerdorf, wo die Zeit stehen bleibt

Und dann, nach ein paar genussvollen Kilometern durch diese Bilderbuchlandschaft, taucht es auf: Grožnjan! Es thront majestätisch auf einem Hügel, und schon von Weitem sieht man die alten Steinhäuser und den Glockenturm. Es ist ja das Künstlerparadies Istriens. Hier muss man einfach vom Rad steigen, es an einen der alten Steinbrunnen lehnen und sich treiben lassen. Das Café bei der Kirche ist bummvoll, aber wir ergattern gerade noch einen Platz. Leider sind die Kellner, vom Andrang überfordert und alles dauert ewig, darum ausnahmsweise kein Link.

Die Aussicht von der Stadtmauer ist einfach der Wahnsinn: Ein Panorama, das sich über die sanften Hügel bis zum Meer erstreckt. Von hier oben hat man das Gefühl, die ganze Welt liegt einem zu Füßen. Und mal ehrlich, nach dem kleinen Anstieg hierher schmeckt der Café auf dem Dorfplatz gleich doppelt so gut! Grožnjan ist übrigens einer der höchsten Punkte der gesamten Parenzana, was die grandiose Aussicht erklärt. Das ist aber kein trockener Fakt, sondern pure Belohnung für die Waden!

Auf und Ab ins Tal: Von Grožnjan nach Vižinada

Nach dieser inspirierenden Pause in Grožnjan geht es weiter, und die Strecke hält, was sie verspricht: mehr Auf und Ab, mehr Tunnel (ja, Taschenlampe nicht vergessen, das macht den Reiz aus!) und mehr von diesen atemberaubenden Viadukten, die einst die Schmalspurbahn trugen. Man radelt durch idyllische Täler und überwindet sanfte Anstiege, die immer wieder neue Perspektiven auf die istrische Landschaft eröffnen. Die Luft ist klar und würzig, und man begegnet anderen Radlern, die alle das gleiche entspannte Lächeln im Gesicht haben.Die Strecke ist oft ein sanftes Wellental, bei dem man die Seele baumeln lassen kann, während man durch die unberührte Natur gleitet. Man sieht verlassene Bahnhöfe, die von der Vergangenheit erzählen, und spürt die Geschichte dieser besonderen Route unter den Reifen. Allerdings gibt es auch wenig Plätze zum Rasten, wo man Wasser füllen oder ein Elektrolyt Getränk zu sich nehmen kann.

Nach diesen malerischen, aber anstrengenden, staubigen und holprigen Kilometern erreichen wir unser Ziel: Vižinada. Hier ändern sich zwei Dinge,

a.) das Funkeln in den Augen meiner Frau wandelt sich von begeistert auf das Gegenteil

b.) der Druck in meinen Reifen von knapp 5 Bar auf 0, ein Patschen auf gut Österreichisch.

Dieser Ort thront auf einer Anhöhe und bietet noch einmal einen fantastischen Panoramablick über die istrische Landschaft. Den ich leider nicht genießen kann , da ich den Schlauch wechseln muss. Aber anscheinend habe ich einen Dorn übersehen beim Wechseln, auch dieser Schlauch verliert die Luft. Das Café ist auch nichts besonderes und liegt neben einer Baustelle. Der Staub von der Baustelle hebt die Stimmung von Brigitte auch nicht besonders, und das mein neuer Schlauch Luft verliert … ach egal.

Der Herr am Nachbartisch, bietet uns an, uns nach Poreč zu fahren, was wir dankend annehmen. Die letzten 15 km sind nicht mehr besonders, den schönsten Teil der Parenzana sind wir gefahren. Unser staubiges Gepäck verstaut er im Kofferraum und einen Radträger hat er auch montiert, da er selbst Radler ist. Zu unserem Pech kommt noch das Glück das die Umfahrung der Baustelle mehrere Kilometer auf der Parenzana Strecke verläuft, also sparen wir uns das eingestaubt werden, beim weiterradlen. Er bringt uns zu unserem Bed&Breakfast bei Poreč.

Wo wir beschließen den Abend ausklingen zu lassen. Das Essen und Ambiente passt um den Tag doch noch schön ausklingen zu lassen. Sogar ein Panna Cotta gibt es aufs Haus, Herz was willst du mehr.

Restaurant Bed und Breakfast Monte Rosso

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