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Mauterndorf: Wo der Samson tanzt und die Burg Wache hält

Nach all den Kilometern auf der Parenzana und dem Flair der Adria zieht es uns jetzt in eine ganz andere Ecke – ab in die Berge, genauer gesagt, ins wunderschöne Salzburger Land, nach Mauterndorf. Stell dir vor, du tauschst das salzige Meeresrauschen gegen klare Bergluft und das Zwitschern der Vögel gegen das Glockengeläut der Dorfkirche. Ein Traum!

Unser Lager: Der Campingplatz bei Mauterndorf

Klein, fein, familiär. Angekommen sind wir auf dem Campingplatz bei Mauterndorf. Und gleich vorweg: Das ist kein riesiger Ferienkomplex, wo man sich in der Masse verliert. Ganz im Gegenteil! Hier spürst du sofort diese herzliche, familiäre Atmosphäre. Der Platz ist überschaubar, liebevoll geführt, und man hat das Gefühl, bei Freunden zu Gast zu sein. Man schlägt sein Zelt auf oder parkt den Camper, und schon ist man mittendrin in dieser entspannten Bergidylle. Die Sanitäranlagen? Blitzsauber, fast schon luxuriös für einen Campingplatz, in einem umgebauten Stall echt lässig! Man merkt das hier auch im Winter gecampt wird, alles warm und in geschlossenen Räumen. Sauna und Schwimmbad runden das Ganze ab. Und das Beste: Man ist ruckzuck im Dorf (30 min zu Fuß), aber trotzdem so schön ruhig gelegen, dass man die Grillen zirpen und die Taurach rauschen hört. Perfekt, um die müden Waden hochzulegen und die Seele baumeln zu lassen.

Lebendige Geschichte und Charme im Dorf

Mauterndorf war früher mal ein wichtiger Mautort – daher auch der Name, logisch, oder? Durch seine Lage an einer alten Römerstraße und später als Bischofssitz der Salzburger Erzbischöfe hatte es schon immer eine besondere Bedeutung. Diese Geschichte ist überall greifbar: Die imposante Burg Mauterndorf ist das Wahrzeichen schlechthin und wacht über alles. Aber auch im Ortskern selbst gibt es viel zu entdecken. Der historische Marktplatz mit seinen bunten Häusern, die oft noch Fresken und alte Inschriften tragen, lädt zum Verweilen ein. Viele Häuser im Zentrum sind uralt und verströmen einen eigenen Charme, man fühlt sich wohl. Hier sitzt man gemütlich im Café Binggl. , genießt ein Stück Mohnpotize, ein kühles Getränk und beobachtet das entspannte Treiben.

Der Gigant tanzt: Samson-Umzug zu Fronleichnam

Ein Spektakel für die Seele. Aber der absolute Höhepunkt, und das ist wirklich etwas ganz Besonderes, ist der Samson-Umzug zu Fronleichnam. Das ist kein Allerwelts-Umzug, das ist ein Spektakel, das man gesehen haben muss! Geplant war es nicht, aber wie wir es gelesen das es genau bei unserem Besuch der Samson Tanz ist, mussten wir es natürlich ansehen.Mauterndorf ist einer von nur zehn Orten im Lungau, die diese Tradition leben, und es ist einfach magisch.75kg schwer und 5 Meter hoch ist dieser Samson, hier das Gestell zu tragen und gleichzeitig noch zu tanzen – Hut ab. Der Samson ist eine riesige, überlebensgroße Figur, ein biblischer Held mit einer beeindruckenden Keule. Allein seine schiere Größe ist schon beeindruckend – er wird von mehreren starken Männern getragen (ausser beim Tanz, da trägt die Last einer alleine), das ist Schwerstarbeit! Begleitet wird er von 2 Zwergen, die Sonne und Mond symbolisieren. Wenn er dann durch die Gassen tanzt, begleitet von der Musikkapelle, den Schützen und der geschmückten Fronleichnamsprozession, ist das Gänsehaut pur. Kinderaugen leuchten, Erwachsene staunen. Es ist eine Mischung aus tiefer Tradition, ausgelassener Freude und einem Hauch von Mystik. Man spürt, wie sehr die Leute hier ihre Bräuche lieben und leben. Ich stand mittendrin, hab die Kamera gezückt, versucht alles einzufangen, aber eigentlich muss man es einfach fühlen. Der Samson, wie er sich majestätisch im Takt der Musik wiegt – ein unvergesslicher Anblick und ein echtes Stück österreichische Kultur, das man nicht alle Tage erlebt! Die Trachten und die Uniformen waren ebenfalls imposant, bei den Saluten des Schützenverein waren wir zuerst zwiegespaltet, aber die Schüsse sollen ja das Böse vertreiben, also nehmen wir es als positives Brauchtum. Nach dem schweißtreibenden Filmen und Fotografieren in der prallen Mittagsonne, brauchen wir was zum abkühlen. Im Hotel Post, sitzen wir dann bei vier original Mauterndorfern und bei steirischem Bier, sehr lustig und sehr kurzweilig. Auch die Bedienung, 2 Damen im reiferen Alter, waren flott unterwegs, sehr charmant und freundlich.

Die Hüterin des Tals: Burg Mauterndorf

Eine Zeitreise in Stein Und dann ist da diese majestätische Erscheinung: die Burg Mauterndorf! Sie thront hoch über dem Ort, so als würde sie seit Jahrhunderten über das Geschehen im Tal wachen, was ja auch der Fall ist. Schon beim ersten Anblick wusste ich: Da müssen wir rauf! Und es hat sich gelohnt. Man taucht ein in eine andere Zeit. Dicke Mauern, verwinkelte Gänge, riesige Rittersäle – man kann sich so richtig vorstellen, wie hier früher das Leben pulsiert hat. Es gibt Ausstellungen, man kann auf den Turm steigen und von dort oben einen wahnsinnig weiten Blick über die Lungauer Landschaft genießen. Sogar der Opa meines lieben Ex-Kollegen, Alex Jesner, ist hier verewigt, einer der letzten Schuster hier im Ort.

Die Burg ist nicht nur ein alter Steinhaufen, sie lebt und erzählt Geschichten von Rittern, Burgherren und alten Zeiten. Ein absolutes Highlight, und man verbringt locker ein paar Stunden damit, die Ecken und Winkel zu erkunden. Wir haben sie bei der Lungau-Card dabei, die wir am Campingplatz bekommen haben, das sie virtuell am Handy verfügbar ist, finde ich ökonomisch und ökologisch super.

Mauterndorf hat uns also mit seiner Mischung aus Natur, Geschichte und lebendiger Tradition komplett verzaubert. Ein Ort, an dem man gerne länger verweilt und immer wieder Neues entdeckt. Planst du vielleicht auch mal eine Tour in die österreichischen Berge?

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