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Liquid Sunshine im Ausseerland

„Liquid Sunshine“ ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der in Irland für leichten Regen verwendet wird. Es ist eine poetische Bezeichnung, die den Regen als „flüssigen Sonnenschein“ beschreibt, oft wenn die Sonne durch die Wolken scheint, während es regnet. 

Nachdem wir die Bergwelt rund um Mauterndorf unsicher gemacht haben, zieht es uns wieder ans Wasser – aber diesmal in die zauberhafte Seenlandschaft des steirischen Salzkammerguts. Und dort wartet ein echtes Paradies auf uns: der Grundlsee, seine glasklaren Nachbarn und ein Campingplatz, der einfach zum Verlieben ist!
Aber von vorne, wie man am Blogtitel erkennen kann, spielte das Wetter nicht immer mit und nötigte zu einigen Änderungen in der Planung des verlängerten Wochenendes.
Wir treffen uns zu 8 am Campingplatz Gössl am Grundlsee. 2 Wohnmobile und ein Wohnwagengespann, wie im wilden Westen bilden wir eine Wagenburg, um uns vor den anderen Campern zu schützen 😁. Leider schützt es nicht vor dem Regen, immer wieder beginnt es zu regnen, und unter der Markise des Wohnmobils sind wir nur mittelmäßig geschützt. Der Platz selbst ist sehr nett, einfach aber sauber. Die Sanitäranlagen sind gemütlich, nett und sehr sauber. Die Preis/Leistung passt hier 100%. Und es sind nur ein paar Schritte ans steirische Meer.

Der Grundlsee:

Der Grundlsee, auch liebevoll das „Steirische Meer“ genannt, ist ein gigantisches Naturjuwel. Mit seinen fast sechs Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite ist er der größte See der Steiermark – ein richtiger Brocken Wasser! Und tief ist er auch, an manchen Stellen über 60 Meter. Dieses riesige Gewässer, eingebettet zwischen den majestätischen Gipfeln des Toten Gebirges, ist einfach nur beeindruckend. Das Wasser ist so klar, dass man oft bis auf den Grund schauen kann, und es hat diese wunderschöne, tiefe smaragdgrüne Farbe. Man kann hier wunderbar schwimmen, rudern, segeln oder einfach am Ufer sitzen und die Seele baumeln lassen, wenn das Wetter passt 😒. Die Stimmung ist oft ganz besonders, fast schon mystisch, wenn die Nebelschwaden am Morgen über das Wasser ziehen oder die letzten Sonnenstrahlen die Bergspitzen in warmes Licht tauchen.


Den Abend lassen wir in der Fischerhütte am Toplitzsee ausklingen. Hier ist es ok, es flasht mich nicht richtig. Das Essen ist zwar gut, aber nicht besonders. Das Ambiente ist ok, aber nicht besonders. Die Bedienung ist freundlich, aber … du weißt schon.
Vor allem die ewige Nachfrage, ob es noch was sein darf, nervt. Kurz und gut, ok, aber wir haben Besseres gefunden, dazu später mehr.

Freitag fahren wir dann zur Narzissen-Therme in Bad Aussee, was soll man bei dem unbeständigen Wetter auch anderes machen. Zum Glück denken nicht viel so und es ist recht ruhig. Die Therme ist kein lauter Freizeitpark, sondern ein eher gemütlicher Ort. Es gibt eine feine Saunawelt für alle, die noch mehr schwitzen und entschlacken wollen. Lässig ist der Blick aus den Saunen auf die Berge, wenn er nicht gerade durch Regen oder Hochnebel gestört wird. Die geführten Saunagänge sind ok und lockern den Nachmittag etwas auf! Ansonsten wie geschrieben eher gemütlich, weder die Salzgrotte noch das Solebecken hauen uns vom Hocker. Die Gastronomie überzeugt uns weniger, sodass wir zurück zum Campingplatz fahren, in den rostigen Anker. Hier wird es ein wirklich lustiger Abend und es passt alles, netter Kellner, gutes Essen und nettes Ambiente – zu empfehlen.


Nach dem Morgenkaffee am Samstag geht es mit den Autos zum Ort Grundlsee. Frühstück auf der Plätte steht am Programm. Die Plätte ist ein langes, flaches Holzboot, das früher zum Transport von Holz oder Salz diente. Heute gleitet diese gemütliche Zille – meist elektrisch betrieben – lautlos über den Grundlsee. Ein wunderbar entschleunigendes Erlebnis, mit einem sehr freundlichen Bootsführer (Fritz)! Auch das Frühstück war ausgezeichnet, echt mal etwas anderes und entspannend.

Nach der Völlerei umrunden wir ausgehend vom Campingplatz den Grundlsee zu Fuß. Ca. 15 km, nicht zu schwieriges Gelände, tolle Aussichten, viel Natur. Die Mostschenke kann ich sehr empfehlen, einige der wenigen Labestationen auf der Nordseite des Sees. Immer wieder fängt es an zu nieseln, sodass wir zwei Kilometer vorm Ziel in der Murbodenhüttl einkehren. Keine gute Idee, Ambiente und Bedienung ist ok – aber das war es schon. Essen ist wirklich nicht gut, versalzen, Fertiggerichte – deshalb verlinke ich es auch unten nicht.


Wir beschließen nochmals in den rostigen Anker zu gehen, wo es doch noch ein gemütlicher Abend wird. Leider sind die Abende etwas frisch, sodass wir uns immer bald in unsere Wohnmobile, Wohnwagen oder Zimmer zurückziehen müssen. Aber trotzdem war es ein nettes Wochenende.

Am Sonntagvormittag nutzen wir die Regenpause, um nochmals zum Toplitzsee zu wandern, bevor wir zusammenpacken und wieder nach Hause fahren.

Der Toplitzsee: Ein mystisches Naturwunder mit dunklem Geheimnis
Ein besonders faszinierendes Gewässer, das oft im Schatten des großen Grundlsees steht, ist der Toplitzsee. Er ist nicht direkt über Straßen erreichbar, sondern liegt am Ende eines Forstwegs, eingerahmt von steilen Felswänden des Toten Gebirges. Das macht ihn zu einem echten Naturwunder, das seine ganz eigene, fast schon mystische Aura hat. Der Toplitzsee ist berühmt-berüchtigt für seine enorme Tiefe – bis zu 103 Meter geht es hier in die Tiefe! Und das Besondere: Unterhalb von etwa 20 Metern Wassertiefe gibt es kein Sauerstoff mehr. Das hat dazu geführt, dass sich hier eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt hat, die ansonsten nur in der Tiefsee vorkommt. Aber der Toplitzsee hat auch eine dunkle Geschichte: Er ist untrennbar mit den Gerüchten um versenktes Gold der Nationalsozialisten verbunden. Am Ende des Zweiten Weltkriegs sollen hier Kisten versenkt worden sein, die bis heute Schatzsucher und Abenteurer anlocken. Bis heute wurden zwar keine Goldschätze gefunden, aber immer wieder tauchen gefälschte Banknoten und andere Kriegsrelikte auf.

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