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Von Lluc bis zum Krawattenknoten in Sa Calobra – Pilger, Drohnen und Entdeckungen in Pollensa, Alcúdia und Port de Pollensa

Ein letzter Tag hinter Klostermauern – die Zimmer waren recht einfach, aber das Hauptpublikum besteht eher aus Pilgern, Wanderern und Radfahrern. Dafür war es schon ok. Preislich auf jeden Fall, denn billig ist Mallorca bis jetzt nicht. Unser nächstes Ziel ist Alcúdia und hier legen wir bereits 830 € für vier Nächte ab – dazu später. Ich lasse die Drohne über das Kloster kreisen, während ich auf Brigitte warte. Vor dem Frühstück wollen wir noch einmal nach Sa Calobra, jedenfalls bis zum Krawattenknoten.

Der Sa Calobra‑Krawattenknoten (mallorquinisch: Nus de sa Corbata) ist ein berühmter Abschnitt der Serpentinenstraße, die nach Sa Calobra führt. Hier dreht die Straße in einem 270‑Grad‑Bogen um sich herum und führt unter einem bereits befahrenen Streckenabschnitt hindurch, um den Höhenunterschied zu bewältigen. Diese einzigartige Konstruktion, die an einen Krawattenknoten erinnert, wurde vom Ingenieur Antonio Paretti entworfen. Hier genießen wir den Sonnenaufgang.

Zurück im Kloster wundern wir uns über die Lichter und den Fahnenschmuck; anscheinend findet morgen hier ein Pilgertreffen statt. Jedes Jahr, in der Nacht vom 13. auf den 14. September, erwacht eine alte Tradition zum Leben: Tausende Menschen aus Dörfern und Städten der Insel machen sich gemeinsam auf den Weg zum Kloster Lluc. Unter dem Sternenhimmel ziehen sie los, erzählen Geschichten, singen Lieder und genießen stille Momente des Zusammenseins – alles im Geiste der Diada de Mallorca. Also nichts wie weg, zur römischen Brücke von Pollença.

Die Herkunft dieser Brücke bleibt bis heute ein Rätsel. Früher als Cubelles‑Brücke bekannt, erscheint sie erst im 14. Jahrhundert in Aufzeichnungen; ihr heutiger Name stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die zweigebogenen Bögen unterschiedlicher Größe geben keinen klaren Hinweis – im Mittelalter wurde die Struktur nach heftigen Fluten stark umgebaut. Bei unserem Besuch ist das Flussbett leer, sodass ich bequem von vorne die Brücke ablichten kann. Auch die Drohne lasse ich steigen und fotografiere das Bauwerk von oben.

Der Ort selbst ist ein verwunschener Flecken im Norden Mallorcas, wo enge Kopfsteinpflasterstraßen zwischen weiß getünchten Häusern schlängeln und das Zwitschern der Schwalben über den Plätzen fast wie ein altes Lied klingt. Hier treffen römische Ruinen auf mittelalterliche Tempelritter, während die Berge im Hintergrund still wachen. Auch etwas los, aber viel netter als Valldemossa. Den Kalvarienberg bezwingen wir und haben nach dem schweißtreibenden Aufstieg einen tollen Ausblick von oben.

Der Port de Pollença ist ein typischer Badeort, nicht so stressig wie Port de Sóller, aber auch nichts Besonderes. Trotzdem flanieren wir ein wenig und genießen ein Bier am Strand – leider kein spanisches, aber ein Amstel ist auch ok.

Heute schlafen wir im PortBlue Club Pollentia; leider haben wir nichts gefunden, das ähnlich zentral im Norden liegt und wo wir auch parken können. Leider funktioniert der Fön nicht, es ist kein guter Start. Nachdem alles repariert ist, geht es nach Alcúdia – ein sonniges Tor im Nordosten Mallorcas, wo die Altstadt von massiven Stadtmauern umgeben ist und die engen Gassen mit schönen alten Gebäuden gesäumt sind. Wir schlendern über die alte Stadtmauer und genießen dann extrem gute Tapas im Restaurant Cristal. Endlich einmal, nach dem halbwegs misslungenen Tapas in Valldemossa. Jedenfalls gefallen uns Pollença und Alcúdia besser als die bisherigen Städte.

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