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Frühaufbruch zum Kap Formentor – Leuchtturm, Colomer‑Aussichtspunkt und Entdeckung von Arta

Wir wachen sehr früh auf, dank einiger Urlauber, die glauben, um 4 Uhr 25 Minuten schon im Gang schnattern zu müssen. Zwei Damen aus unserem Nachbarland unterhalten sich lautstark über ihren Heimflug, bis 6 Uhr können wir noch dösen. Dann beschließen wir, zum Kap Formentor zu fahren.Die Fahrt ist spannend; anscheinend haben mehrere dieselbe Idee. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist wenn die Busse die Touristen raufkarren – es gibt einige Engstellen, wo es bereits mit zwei PKWs eng wird. Noch sind zumindest nur PKWs unterwegs, aber von denen genug. Wir ergattern schließlich einen Parkplatz und erleben das Ende des Sonnenaufgangs, der recht schön ist.

Das Licht des neuen Tages legt sich auf den alten Steinturm, der seit über 160 Jahren die Südspitze Formentors bewacht. Der zylindrische Turm aus lokalem Kalkstein ist 15 Meter hoch; seine Laterne, ursprünglich mit Öllampe betrieben, erhielt 1925 ein elektrisches Licht mit einer Reichweite von etwa 16 Seemeilen. 1995 erfolgte eine Modernisierung, bei der ein automatisches Rotationssystem installiert wurde – seitdem ist kein Leuchtturmwärter mehr vor Ort nötig.

Geographisch liegt der Turm auf dem höchsten Punkt der Halbinsel La Mola, etwa 200 Meter über dem Meeresspiegel. Von dort aus hat man einen weiten Blick über das Mittelmeer, die benachbarten Inseln und das flache Hinterland Formentors. Der Leuchtturm ist heute ein beliebtes Fotomotiv und ein markanter Orientierungspunkt für Segler, bleibt aber ein funktionierendes Navigationshilfsmittel. Trotz des starken Windes gelingen mir einige schöne Impressionen mit der Drohne.

Wir fahren die kurvenreiche Straße vom Cap Formentor zurück und plötzlich eröffnet sich vor uns ein Wahnsinnsblick. Stell dir vor, du stehst auf einer Felsplattform, 200 Meter über dem Meer. Der Wind pfeift dir um die Ohren, und vor dir erstreckt sich eine unglaubliche, raue Klippenlandschaft. Das Meer ist hier nicht nur blau, sondern ein tiefes, leuchtendes Türkis, das man sonst nur aus Filmen kennt. Leider ist es zu windig, um die Drohne steigen zu lassen.

Das Besondere an diesem Aussichtspunkt ist der freistehende Felsen, der wie eine Nadel aus dem Meer ragt – der „Colomer“, was so viel wie Taubenhaus bedeutet. Man kann auf verschiedenen Ebenen klettern, gesichert durch Geländer, und immer wieder neue, spektakuläre Perspektiven entdecken. Es ist jener Moment, in dem man sich winzig klein fühlt vor dieser Wucht der Natur und Schönheit.Auch hier verweilen wir etwas, beobachten ein Fotoshooting und Ziegen, die auf den Felsen klettern, und natürlich die Schönheit der Landschaft. Viele Radfahrer sind zu dieser Zeit unterwegs; immer wieder müssen wir bremsen, weil die Straße zu eng ist, um einfach vorbeizufahren.

Zuerst geht es zurück ins Hotel zum Frühstück, was bisher das Beste am Hotel ist – sehr gute und reichliche Auswahl.

Und wieder ins Auto. Auf dem Weg nach Arta kommen wir an einer alten Kirche vorbei, der Iglesia de Son Serra de Marina. Leider sind sowohl die Kirche als auch die alte, verlassene Finca daneben versperrt. Mit der Drohne gelingen jedoch einige Luftbilder.

Weiter geht es nach Arta. Im Zentrum von Arta gibt es zahlreiche Cafés, Restaurants und Tapas‑Bars, die traditionelle mallorquinische Gerichte mit modernen Akzenten servieren. Auch viele Shops, Boutiquen und Gallerien gibt es. Die Altstadt ist nicht so klar abgegrenzt wie in anderen Städten.

Auf dem Kalvarienberg thront die vollständig erhaltene maurische Burg Almudaina d’Arta, erreichbar über eine zypressengesäumte Treppe. Die Treppe ist jedoch gesperrt, sodass wir die Straße hinauf marschieren müssen. In den Festungsmauern liegt das 14. Jahrhundert‑Wallfahrtskloster Santuari de Sant Salvador. Der Eintritt ist kostenlos, wir können uns frei umsehen – eine wirklich imposante Anlage.

Etwas weiter unten steht die spätgotische Pfarrkirche, deren Bau 1573 begann und bis ins 20. Jahrhundert erweitert wurde. Sie beeindruckt durch ihre Weitläufigkeit, zahlreiche Kapellen und eine prunkvolle mallorquinische Holzkanzel im Hauptschiff. Für die Besichtigung müsste man Eintritt zahlen, zwar nur 2 €, aber wir haben bereits genug Kirchen gesehen. Eine kleine Drohnenaufnahme von außen reicht daher.

Langsam werden wir durstig, also fahren wir ans Meer, nach Colonia de San Pero. Ein kleiner, netter, unspektakulärer Ort. Wenig überlaufen, aber auch wenig alte Häuser. Trotzdem gefällt er uns, und wir finden ein nettes Café zum Chillen und Bier trinken – die Chill Beach Bar, deren Name Programm ist, sehr cool. Auch eine Abkühlung im Meer ist drin.

Betlem, der nächste Ort, hat leider keinen Flair, also zurück zum Hotel. Vorher kaufen wir in einer typischen Tienda ein – bei El Lidl. Heute essen wir am Balkon, weil wir noch ins Spa wollen.Das Spa ist leider eine Enttäuschung: ein Innenpool zum Bahnen schwimmen und ein kleiner Infinity‑Pool mit kaltem Wasser. Alles andere kostet extra, obwohl in unserer Buchung nichts davon stand. Etwas netter ist der Außenpool, den wir uns jedoch mit Enten teilen müssen; Fotos folgen im nächsten Bericht.

Die Abend-Show ist nett, laut – aber wir hätten sie nicht gebraucht. Es handelt sich um eine Michael‑Jackson‑Dance‑Performance. Die Choreografie ist echt gut, die drei Damen und das MJ‑Double liefern eine solide Show.

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